Warum Kappeln ab 2025 eine Übernachtungssteuer einführt

Hotellzimmer mit Bett

Ab dem Jahr 2025 erhebt die Stadt Kappeln eine Übernachtungssteuer, die sogenannte „Bettensteuer“. Dieser Schritt folgt einem deutschlandweiten Trend, bei dem immer mehr touristische Städte und Gemeinden solche Abgaben einführen. Doch warum hat sich Kappeln für diese Maßnahme entschieden, und welche Auswirkungen hat das auf Touristen und die lokale Wirtschaft?

Hintergrund der Entscheidung

Kappeln ist bekannt für seine idyllische Lage an der Schlei, seine historischen Sehenswürdigkeiten und das maritime Flair. Dieser Charme zieht jedes Jahr zehntausende Touristen an. Doch die Infrastruktur, die den Tourismus erst möglich macht – sei es die Pflege von Wanderwegen, der Betrieb von Informationszentren oder die Organisation von Veranstaltungen – ist kostenintensiv.

Mit der Übernachtungssteuer möchte die Stadt diese Kosten fairer verteilen. Bürgermeisterin Jana Petersen erklärte dazu:

„Die Übernachtungssteuer ist eine solidarische Lösung. Touristen nutzen unsere Infrastruktur und Dienstleistungen, daher ist es nur gerecht, dass sie einen kleinen Beitrag zu deren Erhalt leisten.“

Wie hoch wird die Steuer sein?

Die Übernachtungssteuer in Kappeln soll moderat ausfallen. Geplant ist ein Aufschlag von 5 % des Übernachtungspreises, ähnlich wie in anderen Städten wie Lübeck oder Hamburg. Bei einem durchschnittlichen Zimmerpreis von 100 Euro pro Nacht würde das bedeuten, dass Touristen zusätzlich 5 Euro zahlen.

Wichtig: Diese Steuer gilt nur für private Übernachtungen. Geschäftsreisende und Kinder sollen davon ausgenommen sein!

Wofür wird das Geld verwendet?

Die Einnahmen aus der Steuer sollen zweckgebunden investiert werden:

1. Instandhaltung und Ausbau der touristischen Infrastruktur. Darunter fallen Modernisierung von Rad- und Wanderwegen sowie Pflege von Stränden und Grünflächen

2. Nachhaltige Projekte wie Förderung von umweltfreundlichem Tourismus und dem Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel

3. Kulturelle Angebote: Finanzierung von Veranstaltungen, Märkten und Ausstellungen sowie die Unterstützung lokaler Künstler und Initiativen

Die Stadt betont, dass das Geld gezielt in Projekte fließen soll, die sowohl den Touristen als auch den Einwohnern zugutekommen.

Reaktionen und Kritik

Die Einführung der Übernachtungssteuer stößt auf gemischte Reaktionen. Während einige Hoteliers und Ferienwohnungsanbieter skeptisch sind und befürchten, dass die Steuer Gäste abschrecken könnte, sehen andere die Maßnahme als notwendig an.

Der Kappelner Hotelier Markus Schmidt äußert:

„Natürlich ist jede zusätzliche Gebühr ein potenzieller Nachteil. Aber wenn das Geld sinnvoll eingesetzt wird und die Stadt dadurch noch attraktiver wird, sehe ich das als Win-Win-Situation.“

Touristen hingegen reagieren überwiegend gelassen. Vielen ist die Bettensteuer aus anderen Urlaubszielen bereits bekannt, und die Mehrkosten halten sich in Grenzen.

Was bedeutet das für Kappeln?

Mit der Einführung der Übernachtungssteuer setzt Kappeln auf eine nachhaltige Tourismusstrategie. Die Stadt möchte die Lebensqualität für ihre Einwohner verbessern und gleichzeitig ihre Attraktivität für Touristen erhalten. Langfristig könnte dies sogar dazu beitragen, neue Zielgruppen anzuziehen, die Wert auf gut ausgebaute und nachhaltige Angebote legen.

Fazit

Die Übernachtungssteuer in Kappeln ist kein „Kassenschlager“, sondern eine durchdachte Maßnahme zur Weiterentwicklung der Region. Sie ermöglicht es der Stadt, ihren Charakter als beliebtes Reiseziel zu bewahren und gleichzeitig die Herausforderungen eines wachsenden Tourismus zu meistern.

Für Gäste bedeutet das: Ein kleiner Beitrag, der große Wirkung entfalten kann – für ihren Urlaub und für die Stadt.